Menschenwürde. Nächstenliebe. Zusammenhalt.

Christliche Kirchen eröffnen bundesweite Initiative zur Bundestagswahl

Am Montag, 6. Januar, ist eine bundesweite Kampagne christlicher Kirchen zur Bundestagswahl 2025 eröffnet worden. Mit ihr wollen zahlreiche evangelische Kirchen und katholische Bistümer die christlichen und gesellschaftlichen Werte „Menschenwürde“, „Nächstenliebe“ und „Zusammenhalt“ vor der Bundestagswahl in den Mittelpunkt rücken. Unter dem Motto „Für alle. Mit Herz und Verstand“ rufen sie die Bevölkerung auf, durch aktive Teilnahme an den Wahlen die Demokratie zu stärken. Mit einer breiten Kampagne, die Social-Media-Aktionen und Online-Formate, Plakate, Banner, Postkarten, Anstecker und eine Homepage (fuer-alle.info) umfasst, soll die Stimme der christlichen Kirchen bundesweit hör- und sichtbar gemacht werden. Das zentrale Logo zeigt ein (Wahl-)Kreuz in Verbindung mit dem Slogan „Für alle. Mit Herz und Verstand“.

Für Niedersachsen wurde die Kampagne am Montagnachmittag im Kloster Loccum bei Nienburg am Rande des Epiphanias-Empfangs der evangelischen Landeskirche Hannovers eröffnet. „Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt kennen keine Ausnahme“, so die niedersächsischen Kirchen anlässlich der Eröffnung der Kampagne: „Sie gelten allen Menschen und machen eine Gesellschaft menschlich. Das ist unsere christliche Grundüberzeugung.“ Bei dem Empfang in dem mehr als 850 Jahre alten Kloster kamen 140 Gäste aus Politik, Religion und Gesellschaft zusammen.

Durch Stimmabgabe Demokratie zu stärken

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg schließe sich der bundesweiten Kampagne an, „um vor der Bundestagswahl für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt in der Gesellschaft zu werben“, betonte Bischof Thomas Adomeit anlässlich der Eröffnung. Aktuelle Ereignisse verdeutlichten die Bedeutung dieser zentralen Werte für das Zusammenleben in Deutschland. „Die Menschenwürde ist unantastbar – und sie gilt für alle Menschen, ohne Ausnahme. Der Titel der Kampagne unterstreicht diese Haltung eindeutig: ‚Für alle. Mit Herz und Verstand‘“, so Adomeit. Der Oldenburger Bischof rief dazu auf, bei der kommenden Bundestagswahl durch die Stimmabgabe die Demokratie zu stärken und extremistischen Positionen entgegenzuwirken.

Wahlinitiative mit Ausgangspunkt in Sachsen

Ihren Ausgangspunkt hatte die Initiative in Sachsen, wo die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und das katholische Bistum Dresden-Meißen gemeinsam angesichts von Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen im vergangenen Jahr zur Stärkung der Demokratie aufgerufen hatten. Diese sehr erfolgreiche Kampagne wird nun zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar bundesweit ausgerollt. Zahlreiche evangelische Landeskirchen, Bistümer und weitere kirchliche Partner haben sich der Initiative angeschlossen. In Niedersachsen beteiligen sich die fünf zur Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen zusammengeschlossenen Kirchen: die evangelisch-lutherischen aus den Regionen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer Kirche sowie das katholische Bistum Osnabrück.

Weitere Informationen

https://fuer-alle.info/

 

Pressemeldung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Ein neues Jahr, eine neuer Anfang – mit Gott?!

Euch allen wünsche ich, auch im Namen des gesamten Teams des Landesjugendpfarramtes ein frohes, gesundes, glückliches und gesegnetes neues Jahr 2025! Auf dass viele Eurer Wünsche und Vorhaben gelingen mögen und Gott Euch dabei stets zu Seite stehe.

So ein neues Jahr steht immer erstmal ein wenig blank und leer da. Klar, es gibt schon Termine im Kalender, einiges steht neu auf dem Plan oder geht wieder von vorne los, aber doch erscheint es an einigen Stellen vielleicht als ein leeres, weißes Blatt Papier, dass es zu füllen gilt. Und das bringt Chancen und Möglichkeiten mit sich.

Für uns als Christ*innen ist es vielleicht auch eine Chance, uns Gott nochmal neu, nochmal anders, zu nähern. Vielleiht können wir unsere Beziehung zu ihm nochmal neugestalten oder auffrischen. Sicher ist: Auch in diesem Jahr sind wir nicht allein! Er wird uns allen, egal wo wir auch sind, zur Seite stehen.

Jesus sagt: „Ich bin bei euch alle Tage, bis an das Ende Welt“ (Mt 28,20). Und diesen Zuspruch können wir für dieses neue Jahr in Anspruch nehmen. Er ist bei uns, sowohl in freudigen als auch in sorgenvollen Zeiten. Denn gerade Letztere sind in diesem neuen Jahr leider nicht vorbei. Alles andere wäre mit Blick auf die Welt und unsere Gesellschaft naiv zu glauben.

Und gerade für diejenigen von uns, bei denen etwas Neues ansteht, Umbrüche schon in greifbarer Nähe sind, ist es gut, dass dort jemand ist, der konstant an unserer Seite sein wird. Und vielleicht nutzt Du die Chance in diesem neuen Jahr nochmal wieder mehr an Gott zu denken, ihm so zu begegnen, wie du es möchtest. Vielleicht braucht es ein Update in deiner Beziehung zu Gott oder du lernst ihn sogar nochmal wieder ganz neu oder neue Seiten an ihm kennen. Wer weiß…

Ich möchte dir heute Mut machen mit Hoffnung, Mut und Glauben auf Gott zuzugehen und ihn für dich zu entdecken. Denn ich glaube mit einem Gott an der Seite wird das neue Jahr 2025 nochmal schöner, als wir es uns jetzt ausmalen können. Mit ihm können wir wachsen, unter seinem Segen können wir ein Segen für andere werden.

Und so wünsche ich euch ein großartiges neues Jahr mit vielen Impulsen, neuen Gedanken, dem Festhalten an Gutem und Zeit für dich persönlich, die Menschen um dich herum und Gott. Schaden kann ein neuer Blick auf Gott auf jeden Fall nicht, so viel ist sicher.

Sozialarbeiterin im Glauben – Farina Köpke verabschiedet

Bis auf den letzten Platz besetzt war die Kapelle im Philosophenweg am Morgen des 17. Dezember 2024. Im Sommer hatte sich Farina Köpke für die Hausandacht angemeldet, die hier jeden Dienstagmorgen um 8.30 Uhr stattfindet. Da wusste sie noch nicht, dass wir an diesem Tag ihre Verabschiedung aus dem Landesjugendpfarramt feiern würden.

Und so kam es, dass viele Kolleg*innen und Wegbegleiter*innen der Einladung zur Verabschiedung von Farina aus dem Landesjugendpfarramt gefolgt waren. Die gute Nachricht überbrachte Oberkirchenrat Lars Dede gleich zu Beginn, denn sie bleibt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg erhalten und wird ab dem 1. Februar in der Evangelischen Student*innengemeinde (ESG) Oldenburg tätig sein: „(…) ich freue mich, dass deine Gaben und dein Engagement, dass deine Zuwendung zu den Menschen mit Herz und Verstand, Kompetenz und Engagement unserer Kirche erhalten bleiben und nun in der ESG zugute kommen werden.“

Seit ihrer Einsegnung als Diakonin im Jahr 2011 versteht sich Farina als Sozialarbeiterin im Glauben. Auf ihren verschiedenen Stationen war es ihr wichtig, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam immer wieder innovative Projekte und Prozesse anzustoßen, um als Kirche nicht stehen zu bleiben. Anfang 2017 kam Farina zunächst mit dem Schwerpunkt jugendpolitische Bildung ins Landesjugendpfarramt und hatte zuletzt neben diesem Bereich auch die pädagogische Leitung und Geschäftsführung inne.
Menschen zu empowern, Selbstwirksamkeit zu erfahren und mit jungen Menschen über den christlichen Glauben ins Gespräch zu kommen, sind für Farina Sonnenglasmomente in ihrer Arbeit. Sie macht in ihrer Arbeit immer wieder deutlich, dass wir nicht unpolitisch sein können und fördert stets einen breiten demokratischen Diskurs.

Farina wird fehlen im Landesjugendpfarramt – in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen – auch wenn sie in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg an anderer Stelle weiter wirken wird. Gleichzeitig wünschen wir ihr von Herzen Gottes Segen für die neuen Aufgaben in unserer Kirche.

Frohe Weihnachten

Vom 20. Dezember 2024 bis einschließlich 5. Januar 2025 sind die Mitarbeitenden im Landesjugendpfarramt nur eingeschränkt erreichbar. Schreib uns gern eine Mail und wir melden uns bei dir, sobald wir wieder erreichbar sind. Unsere Mailadressen findest du hier auf der Website.

Das Team des Landesjugendpfarramtes wünscht dir und deinen Lieben besinnliche Feiertage sowie ein friedvolles und gesegnetes neues Jahr!

Deutscher Evangelischer Kirchentag 2025

Es ist wieder soweit! Im Sommer findet das größte evangelische Treffen, der Kirchentag, statt! Vom 30. April bis 4. Mai 2025 kommen Christen aus aller Welt in Hannover zusammen, um eine große Gemeinschaft zu erleben!

Angeboten werden unter anderem: Bibelarbeiten, Konzerte, Vorträge, Diskussionen, der Markt der Möglichkeiten, das Zentrum Junge Menschen und auch das Zentrum Kinder und Familie. Zeit zum Auftanken, Zeit zum Spaß haben, Zeit für Dich, Zeit für uns! Da ist für alle was dabei!

Also, sei dabei und fahr mit uns zum Kirchentag. Alle Infos findest du hier auf der Website.

Foto: Kirchentag/Bongard

Katharina Uecker wechselt in Pfadfinderbildungsstätte

Mit Wirkung vom 1. Januar 2025 wechselt Katharina Uecker vom Landesjugendpfarramt in die Pfadfinderbildungsstätte Sager Schweiz. Genauer gesagt wechselt sie auf eine Projektstelle im Dezernat III der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, wo sie vor allem mit der Durchführung der Oldenburger Klassentage betraut sein wird.

Die Oldenburger Klassentage sind ein Angebot der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg für Schüler*innen und finden seit einiger Zeit in der Pfadfinderbildungsstätte Sager Schweiz statt. Sie bieten die Chance, lebensrelevante Themen unabhängig von der üblichen Schulstruktur zu bearbeiten.

Zum Wechsel sagt Katharina Uecker: „Ich bedanke mich bei allen, mit denen ich in den letzten fast 2,5 Jahren zusammenarbeiten durfte. Ich war sehr gerne Teil des Laju-Teams und hatte viele tolle Begegnungen in der Kirche mit Kindern und in der Evangelischen Jugend Oldenburg (ejo). Und ich bleibe in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, deshalb bin ich mir sicher, dass wir uns auch weiterhin über den Weg laufen werden.“

Seit 2023 war Katharina Uecker als Bildungsreferentin für den Arbeitsbereich „Kirche mit Kindern“ im Landesjugendpfarramt Oldenburg tätig. Zuvor hatte sie integriertes Berufsanerkennungsjahr im Landesjugendpfarramt Oldenburg und in der Gefängnisseelsorge der Justizvollzugsanstalt Oldenburg absolviert.

Täuschend echt: Die Macht von Deepfakes

Wir richten unseren Fokus in dieser Folge auf das Thema Deepfakes und deren weitreichende Implikationen in unserer digitalen Welt. Zu Beginn nehmen wir euch mit, wie die Technologie visuelle und auditive Inhalte so manipuliert, dass sie täuschend echt wirken.

Wir sprechen über ein eindrucksvolles Beispiel, das die Gefahren persönlicher Daten illustriert: das Video „Nachricht von Ella“. Es zeigt, wie unreflektierte Freigaben von Bildern und Videos in sozialen Netzwerken zu potenziell gefährlichen Situationen führen können. Hier wird das Bewusstsein für die Risiken, die aus der Verbreitung von persönlichen Daten resultieren, geschärft und die Verantwortung von Eltern im digitalen Raum hervorgehoben.

Außerdem geht es darum, wie Deepfakes im schulischen und außerschulischen Bildungskontext behandelt werden können, um bei Lehrkräften und Jugendlichen ein gewisses Know-how zu etablieren. Die Sensibilisierung für die richtige Nutzung von Medien und das kritische Hinterfragen von Inhalten stehen hierbei im Vordergrund.

Alle Links zur Folge gibt es auf medienhappen.de

Shell Jugendstudie 2024

Die 19. Shell Jugendstudie wurde am 15. Oktober 2024 veröffentlicht. Die Studie gibt einen umfassenden Einblick in die Lebensrealitäten und Einstellungen junger Menschen in Deutschland. An der Studie nahmen über 2.500 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren teil, die in persönlichen Interviews zu verschiedenen Themen befragt wurden. Die Erhebung fand zwischen Januar und März 2024 statt und umfasste sowohl quantitative als auch qualitative Befragungen. Veröffentlicht wurde die Studie unter dem Titel: „Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt“.

Im Rahmen eines Feierabendgesprächs haben wir die für uns wichtigsten 10 wichtigsten Erkenntnisse der Studie herausgearbeitet, wobei die Reihenfolge keine Wertung darstellt. Außerdem ist aufgrund aktueller Entwicklungen stets der Erhebungszeitraum zu beachten:

  • Zunehmende Sorgen um Krieg und Wirtschaft: 81% der Jugendlichen haben Angst vor einem Krieg in Europa. Diese Angst ist greifbar, da 69% der Jugendlichen eine starke NATO befürworten und 60% den russischen Angriffskrieg verurteilen. Gleichzeitig sorgt sich 67% der jungen Generation um die wirtschaftliche Lage. Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist allerdings auf einem historischen Tiefstand von nur noch 35%
  • Klimawandel und Umweltverschmutzung: Die Angst vor Klimawandel und Umweltverschmutzung ist im Vergleich zu 2019 leicht gesunken, betrifft aber immer noch 63% bzw. 64% der Jugendlichen. 80% sehen den Menschen als Hauptverursacher des Klimawandels, aber nur 57% sind bereit, ihren Lebensstandard für den Klimaschutz einzuschränken
  • Jugendliche sind politisch interessierter: 50% der Jugendlichen bezeichnen sich als politisch interessiert, im Vergleich zu 34% im Jahr 2002. Auch die Bereitschaft zum politischen Engagement ist auf 37% gestiegen. 75% der Jugendlichen sind mit der Demokratie zufrieden.
  • Vertrauen in staatlichen Institutionen: Das Vertrauen in die meisten staatlichen Institutionen, insbesondere Bundesverfassungsgericht und Polizei, ist in den letzten 20 Jahren gewachsen. Die Bundesregierung, Parteien und Kirchen genießen jedoch weniger Vertrauen.
  • Toleranz: Die große Mehrheit der Jugendlichen ist tolerant gegenüber anderen Lebensformen und sozialen Gruppen. Ablehnungswerte gegenüber Minderheiten, wie z.B. syrischen (18%), türkischen (14%) oder homosexuellen (14%) Nachbarn, liegen unter 20% .
  • Glaube im Wandel: Rückläufige Bedeutung, aber weiterhin relevant: Nur noch die Hälfte der Jugendlichen gehört einer christlichen Kirche an. 49% der Jugendlichen beten nie, im Jahr 2002 waren es nur 29%. Trotz des Rückgangs ist der Glaube für viele Jugendliche, insbesondere muslimische, weiterhin relevant .
  • Partnerschaftliche Lebensentwürfe: Der Wunsch nach einer partnerschaftlichen Aufteilung der Erwerbsarbeit ist gestiegen. Junge Männer zeigen zunehmend Interesse an Teilzeitmodellen nach der Geburt von Kindern14 .
  • Lebensstandard: Im Vergleich zu 2019 haben ein hohes Einkommen (83% zu 76%) und gute Aufstiegsmöglichkeiten (80% zu 74%) an Bedeutung gewonnen – vermutlich auch wegen der Sorgen. 73% der Jugendlichen streben einen hohen Lebensstandard an. Die zunehmende Bedeutung materieller Werte wirft Fragen nach dem Verhältnis von Konsum und Nachhaltigkeit auf.
  • Optimismus: 84% sind zuversichtlich, ihre beruflichen Ziele erreichen zu können. Gleichzeitig ist ein sicherer Arbeitsplatz für 91% der Jugendlichen (sehr) wichtig.
  • Künstliche Intelligenz und Medienkompetenz: Die Jugend fordert mehr Bildung: 90% der Jugendlichen fordern den verpflichtenden Unterricht im Umgang mit digitalen Medien und dem Erkennen von Fake News, 60% wünschen sich die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Lehrpläne.

Im weiteren Verlauf sind wir auf drei Themengebiete eingegangen:

  • Thema 1: Politisches Interesse und Engagemen: Was bewegt Jugendliche politisch und wie äußern sich ihr Interesse und Engagement?
  • Thema 2: Umweltbewusstsein und Klimawandel: Welche Rolle spielt der Klimawandel für die Jugend und welche Erwartungen haben sie an die Gesellschaft?
  • Thema 3: Soziale und wirtschaftliche Ängste: Inwiefern beeinflussen geopolitische Krisen und wirtschaftliche Unsicherheiten die Lebensperspektiven der Jugend

Unterm Strich bleibt die Erkenntnis: Obwohl sich Jugendliche in Deutschland etwa um einen möglichen Krieg oder eine denkbare Wirtschaftskrise Sorgen machen, blicken sie überwiegend optimistisch in die Zukunft: Sie geben sich überzeugt, dass sie ihren Wunschberuf erreichen, sind mit den politischen Parteien unzufrieden, aber vertrauen stabil Staat und Demokratie. Studienleiter Prof. Dr. Mathias Albert fasst die Studie in unseren Augen treffend zusammen: „Junge Menschen sind sehr besorgt, aber pragmatisch und optimistisch zukunftsgewandt.“

Präsentation

Materialien

Mehr als DANKE – Tag des Ehrenamts

Heute ist es wieder so weit: Der 5. Dezember, der Internationale Tag des Ehrenamtes! An einem solchen Tag ist es an der Zeit – ja spätestens an der Zeit – Danke zu sagen! Danke für euren Einsatz, euer Engagement, eure Zeit, eure Nerven usw. Egal wo ihr tätig seid, ob die Gruppen in Gemeinden, beim Kindergottesdienst, in der Konfi-Zeit, bei Freizeiten, Schulungen und Events, in Gremien oder wo auch sonst: Ohne euch wäre das kirchliche Leben in allen Arbeitsfeldern und damit auch in der Arbeit mit Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht auf solch eine vielfältige Art möglich. DANKE!
Ich vermute, dass solche Texte so oder so ähnlich am heutigen Tag mehrfach zu lesen und zu hören sein werden. Es ist wichtig Danke zu sagen, den ehrenamtlich Engagierten die verdiente Wertschätzung entgegenzubringen und ihre Bedeutung für unsere Kirche zu benennen. Und gleichzeitig möchte ich auf ein paar Punkte hinweisen, die einem guten Ehrenamt manchmal im Wege stehen.

Wir als Institution müssen den Ehrenamtlichen gute Rahmenbedingungen für ihr Engagement bieten, uns attraktiv zeigen und dass nicht nur, weil wir an einigen Stellen bereits einen Rückgang von Ehrenamtlichen zu verzeichnen haben, der noch zunehmen wird, sondern auch, weil wir es Ihnen schuldig sind. Bedeutung: siehe oben!

Viele Engagierte sind nicht nur innerhalb der Kirche aktiv, sondern ebenso in anderen Vereinen, Initiativen usw. Sie sind so genannte Mehrfachengagierte. Das müssen wir im Blick haben, wenn wir versuchen die gleichen Leute für immer mehr Aufgaben zu gewinnen: Gruppenleitung, Gemeindefest, GKR, Synoden usw. Überall versuchen wir die schon Aktiven zu gewinnen, und dabei oftmals, ohne ihre weiteren Lebensumstände nicht nur das Ehrenamt betreffend zu berücksichtigen. Und ja, Mehrfachengagierten fällt ein Nein, dann doch oft schwer. Deswegen müssen wir was tun.
Und Apropos Aufgaben: Welche Aufgaben erfüllen unsere Ehrenamtlichen eigentlich und wo sind diese von anderen Dingen abgegrenzt, damit klar ist, was nicht dazu gehört? Welchen Belastungen setzen wir Ehrenamtliche aus, wenn sie neben Job, Studium, Schule auch noch Zeit für Freunde und Familie haben wollen und brauchen? Schießen wir mit unseren Erwartungen und Ansprüchen da nicht häufig über das Ziel hinaus?

Ich weiß, wir haben unsere Interessen als Institution Kirche. Unsere Gremien müssen besetzt sein, damit wir Entscheidungen treffen können. Unsere Gruppen müssen geleitet werden, damit sie überhaupt stattfinden können. So viel Personal haben wir dann auch nicht. Ich glaube aber, dass wir, gerade wir als Kirche, die Menschen, die hinter den Engagierten stecken, wieder mehr in den Blick nehmen müssen. Es darf nicht nur darum gehen, dass Aufgaben und Aufträge erfüllt werden, sondern es muss uns darum gehen, dass die Ehrenamtlichen dies gut und gerne tun, sich entfalten und entwickeln können. Und ja, wir müssen auch über die Attraktivität von Engagementmöglichkeiten sprechen und darüber, dass es vielleicht Dinge gibt, die wir lassen müssen, weil sich niemand mehr findet, der es tun möchte oder tun kann.
Wir als Kirche schrumpfen, sowohl von den Mitgliederzahlen her als auch von Seiten der Haupt- und Ehrenamtlichen. Wir können nicht einfach weitermachen und uns darüber ärgern, was alles nicht mehr geht, sondern wir müssen proaktiv damit umgehen lernen. Und genau hierbei können wir mit einem besser strukturiertem und klarerem Ehrenamt anfangen. Die Methoden gibt es, wir brauchen nur zuzugreifen und sie nutzen.

Schema F gibt es nicht! – Erste Hilfe für die Seele

Nicht nur im Bereich der Arbeit mit Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, spielt das Thema psychische bzw. seelische Gesundheit eine immer größere Rolle. Der Bedarf nach mehr Sicherheit im Handeln in diesem Bereich ist entsprechend groß.
Daher waren wir sehr dankbar, dass wir am letzten Montag im November mit Stephan Dann einen kompetenten Referenten zu einem Fachtag mit dem Thema „Erste Hilfe für die Seele“ gewinnen konnten.

Stephan Dann arbeitet als Pastor bei der Jungen Nordkirche und ist dort für den Bereich der Seelsorge für junge Menschen zuständig. Er ist damit dicht dran am Thema und hat durch seine Arbeit in der Schulseelsorge sowie in der Chat Seelsorge vor allem bei #Schreibenstattschweigen Erfahrung in dem Thema.

So nahm er die Interessierten aus Haupt- und Ehrenamt mit auf die Reise durch verschiedene Handlungsoptionen in seelischen Notlagen insbesondere junger Menschen. Nach dem Prinzip hinschauen – zuhören – netzwerken (engl. Look – Listen – Link) lernten wir viele Grundlagen, wie mit Menschen in eben diesen Notlagen umzugehen ist. „Wir arbeiten nicht mit Diagnosen, sondern haben den Menschen im Blick.“ machte Stephan Dann deutlich, worum es geht.
Wie bei einem Erste Hilfe Kurs für körperliche Verletzungen geht es nicht darum alles perfekt zu machen, sondern erstmal für jemanden da zu sein, überhaupt die Situation wahrzunehmen und dann entsprechend die Weiterleitung an Fachpersonal zu veranlassen. Allein dadurch, dass die Menschen das Gefühl bekommen, gesehen zu werden und in ihrer Not nicht allein zu sein, hilft ihnen bereits weiter.

Doch es blieb auch eine Frage offen, die zwar nur ein Teilnehmer stellte, aber wohl viele bewegte: Bei all diesen Möglichkeiten: Wie führe ich denn ein Gespräch mit Menschen in seelischer Not? Gibt es da Leitfragen oder einen modellhaften Ablauf?
Diese Frage konnte weder unser Referent noch die Runde der Teilnehmenden beantworten und das aus gutem Grund. Die Psyche der Menschen ist so individuell ebenso wie die Problemlagen, in denen sich Personen befinden. Ein Schema F, pauschale Leitfragen oder eine Checkliste kann es da nicht geben.

Nichtdestotrotz verabschiedeten sich die Teilnehmer*innen äußerst zufrieden am Nachmittag wieder voneinander. „Ich nehme viele neue Impulse mit.“ – „Ich nehme mehr Selbstvertrauen und den Mut mir hinzusehen.“ – „Da wird noch einiges sacken müssen.“ Waren einige Rückmeldungen zu diesem Fachtag.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an alle Teilnehmer*innen, die interessiert und aktiv dabei waren und besonders an Stephan Dann! Es war ein intensiver und erfolgreicher Tag der nachwirken wird.