Die Krabbenheilung in Israel

Wie es zu der Fahrt nach Israel kam, warum das Läuten einer Glocken doch irgendwann nervig sein kann und was Dana und Farina von der Reise nach Israel mitnehmen – darüber sprechen wir in dieser Folge des einfachmalmachen-Podcast. Sie ist lang und intensiv. Nehmt euch Zeit und lehnt euch zurück (oder macht das, was euch gut tut).

Farina berichtet über einen Herzenswunsch, aus dem in sechs Monaten Realität wurde. Raus aus der Komfortzone und ein neues Angebot zu schaffen waren Anreize für die beiden, diese Israelfahrt zu planen und durchzuführen. Die Reise begann schon lange vor dem Abflug mit virtuellen Kennenlernabenden und inhaltlichen Angeboten im Vorfeld.

Im Blog nehmen uns die beiden mit auf die Reise der Gruppe. Täglich haben sie ihre Erlebnisse festgehalten und jetzt steigen wir noch etwas tiefer ein. Schon im Vorfeld können wir verraten, dass die Gruppe der kälteste März seit 120 Jahren erwartete und es Senfblumen gibt.

Vieles wird erfahrbar und wir nehmen euch mit. Auch zu hören bei Spotify und Apple Podcasts.

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Zuhause

Heute ging es für uns extra früh zum Flughafen. Um 06.15 Uhr öffnete das Hotel das Frühstück früher für uns und danach ging es direkt um 06.40 Uhr los. Nachdem wir schneller am Flughafen angekommen sind als gedacht und uns von unserem Reiseführer Uriel verabschiedet haben wurde es dann aber leider doch noch turbulent. Da die Sicherheitsmaßnahmen vor dem Einchecken im Ben Gurion Flughafen viel intensiver sind als in Deutschland, haben wir von Anfang an mehr Zeit eingeplant. Trotzdem reichte es beinahe nicht. Da durch die Pandemie viel Flughafenpersonal entlassen werden musste stauten sich dann die Menschenmengen vor den einzelnen Sicherheitsstationen sogar noch mehr als üblich. Nach langem Warten mussten wir dann vor dem einchecken viele Fragen zu unserer Reise und Gruppe beantworten, ein ganz neues Erlebnis am Flughafen. Endlich konnten wir die Sicherheitskontrolle passieren, doch dann ein banger Blick auf die Uhr. Wir haben noch 55min um die Koffer aufzugeben, die Flugtickets zu bekommen, dann durch die Handgepäckskontrolle gehen, Passportchek und ans andere Ende des Flughafens zu unserem Terminal zu gelangen. Auf den letzten Metern mussten wir noch rennen, aber GESCHAFFT. Erschöpft ließen wir uns in unsre Flugsitze fallen.

Jetzt war endlich Zeit zum Entspannen, Schlaf nachzuholen und uns über unsere persönlichen Highlights der Reise auszutauschen. Der Umstieg und die Landung liefen dann zum Glück sehr gut, sodass wir mir einer kleinen Verspätung sicher am Abend in Hamburg landeten. Danach mussten wir uns leider voneinander verabschieden, da sich unsere Gruppe ja aus vielen verschiedenen Orten zusammengesetzt hat. Dann ging es mit Zug und Autos zurück nach Hause. Jetzt ist erst einmal Ausruhen angesagt!

So ging heute unsere Israelfahrt 2022 zu Ende. Wir sind alle begeistert von den Eindrücken die wir sammeln konnten!

Unsere ganz herzlicher Dank geht an unseren Reiseleiter Uriel Kashi und unsren Busfaherer Mahmoud.

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Sonne, Strand und Abschiedsstimmung

Heute haben wir in aller Frühe den See Genezareth verlassen. Um 08.00 Uhr ging es los nach Tel Aviv. Nach einer ca. 2,5 stündigen Busfahrt
erreichten wir Jaffa „Die Weiße Stadt“. Dort gab es wieder viel zu sehen, unter anderem einen Kunstvollen Bogen, auf dem auch die Geschichte von Abraham und Isaak abgebildet ist und einen schönen Ausblick auf die Stadt und den Strand. Unser Spaziergang führte uns dann weiter durch die Gassen der Altstadt bis hin zum Hafen. An diesem hörten wir noch eine Geschichte der griechischen Mythologie über Andromeda, die sich an dem Hafen abgespielt haben soll. Tel Aviv ist eine sehr neue und moderne Stadt, weshalb wir hier kein weiteres Wirken Jesu nachverfolgen konnten. Doch die Stadt Jaffa ist die biblische Stadt „Joppe“, in der Petrus Tabitha heilte und damit das Vertrauen der frühen Christen erhielt.

Im Anschluss schlenderten wir bei bestem Wetter über den Antiquitätenmarkt Tel Avivs und verteilten uns zu einer Mittagspause in den naheliegenden Bäckereien und Eiscafés. Danach wurden wir in unser neues Hotel gebracht, in dem wir nun die letzte Nacht in Israel verbringen, bevor wir morgen sehr früh Heimweg antreten. Das war leider schon unsere letzte Fahrt mit unserem Busfahrer Mahmoud, da er weiter zu einer anderen Gruppe musste. Er hat uns in der letzten Woche sehr angenehm und sicher durch das Verkehrschaos in Jerusalem, die Straßen in der Wüste und am See Genezareth und bis in die Großstadt Tel Aviv gebracht!

Der Rest des Nachmittags stand dann kein weiteres Programm auf dem Plan. Wir hatten viel Zeit um die sonnigen 27 Grad am Strand direkt gegenüber unseres Hotels zu genießen und im Mittelmeer schwimmen zu gehen, oder ein paar letzte Souvenirs zu kaufen und die Stadt weiter zu erkunden.

Nach dem Abendessen ließen wir den Abend dann noch ein letztes Mal gemeinsam ausklingen mit einer Andacht von Sina und einer letzten Tagebuchzeit. Morgen ist unsere Reise dann leider schon zu Ende. Um 06.30 Uhr geht es für uns schon zum Flughafen um die Heimreise mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken im Gepäck zusammen anzutreten.

Drückt uns die Daumen, dass die Rückreise weniger turbulent ist.

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Grenzerfahrungen an der Grenze!

Heute morgen ging es für uns um 08.15 Uhr los. Wir starteten bei 200 Metern unter dem Meeresspiegel an unserer Unterkunft. Nach einer etwas längeren Busfahrt erreichten wir gegen 09.30 Uhr den Mount Bental, der zu den Golan-Höhen gehört und 1200 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Dort genossen wir bei einer frischen Brise den Ausblick. Von dem Berg aus war nämlich schon Syrien zu sehen. Dazu gab es einen politischen Input von unserem Reiseführer zu vergangenen Konflikten an der Grenze. Ein wenig bedrückend war auch, dass auf dem Mount Bental auch Vorrichtungen für Konflikte, wie bspw. Schützengraben zu sehen waren. Auf den Golan Höhen leben zur Hälfte israelische Juden und ca. 20.000 Drusen. Die Drusen sind eine arabischsprachige Religionsgemeinschaft, die im frühen 11. Jahrhundert in Ägypten als Abspaltung der ismailitischen Schia entstand (Quelle Wikipedia).

Gegenüber des Mount Bental war das Hermongebirge mit Schnee zu sehen. Im Anschluss ging es weiter in das Tal Dan. Dort unternahmen wir einen ausgiebigen Spaziergang. Es gab viel idyllische Natur zu sehen. Zwischendurch unternahmen wir ein paar kleine Stopps und haben uns politischen und archäologischen Themen gewidmet. Zum Beispiel haben wir den ältesten Torbogen der Welt gesehen! Auch die Grenzen zum Libanon und Syrien waren in Sichtweite.

Danach ging es weiter zu einer kleinen Mittagspause mit einem Snack. Gestärkt und motiviert fuhren wir dann zum Jordan. Dort haben wir uns Schwimmwesten übergezogen und haben uns in Kleingruppen in Paddelboote geschwungen für ein aufregendes Rafting. Aufgrund des Regens der letzten Tage gab es eine Strömung, durch die wir ein wenig schneller waren als geplant. Hier war Teamwork gefragt, um nicht an den Seiten im Busch zu landen und die Kurven und Stromschnellen zu meistern! Natürlich hat es bei allen Gruppen super geklappt und danach ging es mit einer rasanten Bullifahrt zurück zum Startpunkt, von dem aus uns unser Busfahrer uns wieder in die Unterkunft brachte. Morgen verlassen wir den See Genezareth und machen uns auf zu unserer letzten Station auf dieser Reise. Es geht direkt in der Früh nach Tel Aviv! Wir sind schon sehr gespannt auf die große und vielseitige Stadt und werden wieder viel zu berichten
haben.

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Die Orte Jesu wirken

Nach einer angenehmen ersten Nacht in der neuen Unterkunft starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück mit Blick auf den See Genezareth in den Tag. Unser erstes Ziel war der Berg Arbel. Nach den Erzählungen von Flavious Josephus sollen sich Gegner von König Herodes dort in Höhlen in den Felsklippen vor den Soldaten versteckt haben. Der Berg ist 181 Meter über Normalnull. Nachdem wir gemeinsam auf den Berg gegangen sind, um von dort aus einen wunderbaren Blick über die naheliegenden Dörfer und Städte Jesu Wirken genießen zu können, trennte sich die Gruppe.

Ein Großteil kletterte mutig mit unserem Reiseführer die Felsklippen herab. Dies war sicherlich nichts für Personen mit Höhenangst und schwachen Nerven. Der andere Teil kam der Gruppe mit dem Reisebus am Fuße des Berges wieder entgegen. Die Meinung der Bergsteiger*innen war eindeutig. Es war ereignisreich, einzigartig, atemberaubend, abenteuerlich und unvergesslich.

Danach ging es weiter nach Kapernaum, der Ort an dem Jesus, nachdem er in Bethlehem geboren wurde und als Kind in Nazareth aufwuchs, lebte und wirkte. Dort gab es wieder viel zu sehen und zu lernen. Nach einer kurzen Ablenkung durch den Klippschliefer sahen wir eine Synagoge mit römischen Innschriften, in der Jesus bereits gewirkt haben soll. Direkt daneben soll auch Petrus in seinem Haus gelebt haben. In diesem Haus soll die Heilung des Gelähmten stattgefunden haben. Dazu haben wir gelernt, dass sich im Lukasevangelium in dieser Geschichte wohl ein Fehler eingeschlichen hat. Es wird davon berichtet, dass Dachziegel entfernt wurden, um den Gelähmten hereinzuheben. Eigentlich hatte das Haus jedoch ein Strohdach. Es konnte von Archäolog*innen keine Überreste von Dachziegeln gefunden werden und in der Gegend waren Strohdächer ohnehin weit verbreitet.

Im Anschluss daran waren wir noch bei der Brotvermerhungskirche Tabgha am See Genezareth, an der Jesus 5 Brote und 2 Fische mit 5000 Menschen teilte und dennoch alle satt wurden und sogar noch was überblieb. Weiter ging es nun zum Berg der Seligpreisungen. Gerade momentan mit unserem Motto: „Selig sind, die Frieden stiften“ ein sehr besonderer Moment. Hier soll die Bergpredigt von Jesus stattgefunden haben, die wir heute auf dem Berg von unserem Reiseführer hörten. Und wie findet man heraus, dass das wirklich hier stattfand? Akustiker*innen der Uni Washington nahmen Hörproben rund um den See Genezareth und fanden heraus, dass auf diesem Berg die Akustik am besten ist. Dort wäre es also am wahrscheinlichsten gewesen, dass so viele Menschen Jesus Predigt verstehen konnten.

Kurz zum Ende unserer Tour ging es an die Taufstelle des Jordans. Johannes der Täufer soll hier Jesus getauft haben. Eine wahre Pilgerstätte, so konnten wir Gruppen zum Beispiel aus Mexiko und den USA beobachten, die dort eine Zeremonie zur Tauferinnerung durchgeführt haben,  vielleicht ließen sich dort auch einige zum ersten Mal taufen. Wir füllten uns in Trinkflaschen etwas Jordanwasser ab und hoffen, dass es den Flug nach Hause überlebt.

Ganz zum Schluss unserer Tour gab es noch ein kulinarisches Highlight. Medjoul Datteln direkt von der Dattelplantage, ein köstlicher, süßer Genuss. In dem kleinen Geschäft neben der Plantage gab es Zeit Gewürze, Honig und andere Leckereien einzukaufen.

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Von der Wüste zur Oase!

Schabat Schalom! Heute ist Samstag und damit Schabat, Ruhetag für die Juden. Zur Erinnerung an Gottes Ruhetag während der Schöpfung und an die Befreiung Israels sollen Juden den Sabbat heiligen. Bereits am Freitagabend wenn es dunkel ist, beginnt der Schabbat. Und so wurden wir in der Hotellobby überrascht von schön gekleideten Menschen und jüdischen Klängen. Auch der Hotelfahrstuhl verhielt sich auf einmal anders. Da strenge Juden am Schabbat nichts Neues kreieren können, dürfen sie auch auch keinen Strom nutzen. Deshalb hält der Fahrstuhl automatisch an jedem Stockwerk. Ganz wie von Zauberhand.

Unser Tag begann 08.00 Uhr mit einer etwas längeren Busfahrt entlang der jordanischen Grenze in die Wüste. Gegen 09.30 Uhr kamen wir dann im Nationalpark Masada an. Der Nationalpark gehört seit 2001 zu der Reihe der UNESCO Weltkulturerbe. Dort waren wir erst einmal positiv überrascht, dass es tatsächlich viel wärmer war als in Jerusalem die Tage zuvor. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit mit nur 5% an diesem Ort sehr gering, sodass man kaum schwitzt. Weiter ging es mit der Seilbahn zu den Überresten des Plastes von König Herodes. An diesem Ort gab es viele Geschichten und Geschehnisse, von denen wir hören durften. Währenddessen konnten wir außerdem einen schönen Ausblick auf die Berge der Wüste und die Weiten des Toten Meeres genießen.

Unter anderem hörten wir die Geschichte der letzten Tage der jüdischen Freiheitskämpfer, die sich auf dem Bergplateau der Festung verschanzt hatten. Dieses Ereignis ist Symbol jüdischer Kulturidentität und zu einem Symbol für den stetigen Kampf von Menschen gegen Unterdrückung und für die Freiheit geworden. Von unserem Reiseführer Uriel haben wir aber auch gelernt, dass diese Identifizierung mittlerweile weniger geworden ist, da das tragische Ereignis sehr gewaltvoll gewesen ist.

Weiter ging es nach einem kurzen Mittagssnack bei Qumran an das Tote Meer. Der Salzgehalt ist mit 30% 10mal höher, als der von normalen Meerwasser. Schnell wurden die Badesachen angezogen und es ging runter zum Wasser. Bereits auf der Hinfahrt wurde uns erklärt, dass das Tote Meer jedes Jahr um 1m zurückgeht. Grund ist die Wasserversorgung von Jordanien und die steigende Bevölkerung von Israel. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, ist in 100 Jahren kein Totes Meer mehr da. Bereits jetzt ist das Ausmaß an einigen Stellen durch zusammengebrochene Straßen und Ferienanlagen deutlich zu erkennen. Etwas schlickig war der Gang ins Meer. Vorsichtig tasteten wir uns durch das trübe Wasser. Der Tipp war zudem nicht länger als 10 Minuten drin zu bleiben. Und so trieben wir einige Minuten über das Wasser. Nach einer schönen Schlammpackung kamen wir glücklich und zufrieden wieder heraus.

Viele unternahmen nach einer kurzen Pause an Land eine zweite Runde. Mit weicher Haut und einem ersten Stranderlebnis in diesem Jahr stiegen wir wieder in den Bus. Nach knapp 2 Stunden kamen wir dann bei unserer nächsten Unterkunft direkt am See Genezareth an.

Hier bleiben wir 3 Nächte unternehmen Wanderungen in der schönen Natur und begeben uns weiter auf den Spuren Jesu Wirken.

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Letzter Tag in Jerusalem

Heute sind wir erst um 09.00 Uhr gestartet. Länger schlafen konnten wir trotzdem nicht, da die Uhren in Israel schon letzte Nacht auf Sommerzeit umgestellt wurden. Das liegt daran, dass der Shabbat und somit das Wochenende vom Sonnenuntergang am Freitag bis zum nächsten Sonnenuntergang am Samstag ist. Sonntag ist hier also ein normaler Wochentag.

Unsere Reise führte uns dann heute morgen zur Holocaustgedenkstätte Yad Vashem. Der Name der Gedenkstätte heißt wortwörtlich übersetzt „Denkmal und Name“ und geht auf die Bibelstelle Jesaja 56,5 zurück, in der steht: „denen will ich in meinem Hause und meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll.“
Dieser Leitsatz war im ganzen Denkmal deutlich zu spüren, da der Fokus der Ausstellungen auf der Perspektive der Jüd:innen im 2. Weltkrieg lag. Den Vormittag verbrachten wir damit uns mit unserem Reiseführer Uriel intensiv der Gedenkstätte und ihren zahlreichen Geschichten zu widmen. Wir konnten dort viel lernen und nachdenken. Der Fokus in dieser Ausstellung liegt nicht im Wahrnehmen der 6 Millionen ermordeten Jüd:innen. Eine Zahl, die unser Gehirn so nicht verarbeiten kann. Er liegt vielmehr im Verstehen und Begreifen von einzelnen Schicksalen und persönlichen Geschichten. Natürlich ist es kein leichtes, aber ein umso wichtigeres Thema gewesen, dem wir hier auf unserer Reise einen Raum geben konnten. Es ist sehr deutlich geworden, wie wichtig es ist, sich an die einzelnen Opfer zu erinnern und dem Thema nach wie vor achtsam zu begegnen.
Der Neubau von Yad Vashem wurde 2005 eröffnet. Dieser neue Blick auf historisch-politische Bildung ist deutlich erkennbar. Bewusst werden keine Ausstellungsstücke von Goldkronen gezeigt, oder Bilder von der Vergasung der Juden. Der Fokus liegt nicht darauf zu zeigen, wie die Juden ermordet wurden, sondern wie es dazu kam und was nach dem Krieg mit den Juden in Europa passierte.
Zum Abschluss besuchten wir auf dem Außengelände eine Gedenkstätte für die 1,5 Millionen ermordeten jüdischen Kinder. Ein dunkler Ort der mit einer Spiegelkonstruktion die wenigen Kerzen schimmern ließ, wie fast 1,5 Millionen Kerzen. Dabei wurden auf Englisch, Hebräisch und Jiddisch die Namen der Kinder vorgelesen.
Schweigend und etwas durchgefroren verließen wir diesen besonderen Ort der Erinnerung.

Nach dem eindrucksvollen und emotionsgeladenen Vormittag sollte kein weiteres thematisches Programm an diesem Tag im Fokus stehen. Deshalb wurden wir im Anschluss von unserem Reisebus am Markt „Mahane Yehude“ rausgelassen, an dem wir uns nun an einem freien Nachmittag ins Getümmel begeben konnten. Über Früchte, Gemüse, Gewürze und Getränke gab es alles, was das Herz begehrt. Ein kleiner Kulturschock war der volle und laute Markt natürlich, gerade zu Pandemiezeiten 😉
Morgen verlassen wir Jerusalem und reisen weiter, um die Wüste zu erkunden und ein Bad im Toten Meer zu unternehmen. Wir sind gespannt, ob es da tatsächlich wärmer sein wird als hier in Jerusalem.

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Höhlenforscher*innen auf Tour

Heute startete unser Tag bereits um 08.00 Uhr am Morgen. Unser Weg führte uns dann mit dem Reisebus entlang der israelisch-jordanischen Grenze. Unterwegs sahen wir zum Beispiel das größte Stadttor, das Damaskustor. Währenddessen lernten wir viel über das orthodoxe Judentum. Unter anderem erfuhren wir, dass vor kurzem „Purim“ gefeiert wurde. Ein Fest, an dem sich alle, ähnlich wie bei uns an Fasching, verkleiden. Der Hintergrund ist, dass es daran erinnert, dass Gott auch „versteckt“ wirken kann, wie in der Geschichte der Königin Esther.

Unseren ersten Stop hatten wir dann bei der Davidstadt. Von dort aus hatten wir wieder einen tollen Ausblick auf Jerusalem und es ging weiter den Hügel hinunter zu den Überresten des Palastes des Königs David. Dieser ist ungewöhnlicherweise nicht oben auf dem Berg erbaut worden, sondern tiefer in Richtung Tal, da er dort der Wasserquelle näher ist.

Anschließend ging es viele Treppen rauf und runter zum kanaanitischen Tunnel, durch den die Kanaaniter ihr Wasser holten.

Am Ende führte der Wasserkanaltunnel uns wieder durch enge Steinwände hinaus. Den Hiskia-Tunnel mit einer Wassertiefe von bis zu 70cm ließen wir aufgrund der Kälte aus.

Weiter ging es nun über die Grenze nach Palästina. Zuerst waren wir in Beit Sahour bei den Hirtenfeldern. Wir sahen eine Höhle, in der die Menschen zur Zeit Jesu gelebt haben. Dabei fiel auf, dass die Geburt Jesu im Stall so gar nicht gewesen sein kann. Wahrscheinlicher war die Geburt in genau so einer Höhle. Danach waren wir in einem Souvenirshop einer christlichen Kooperative. Dort war jetzt Zeit für ein ausführliches Shoppingerlebnis. Der Tourismus ist für die Palästinenser wirtschaftlich das wichtigstes Standbein vor Ort, dazu kommt noch der Anbau von Dattelplantagen. Die Erleichterung und auch Dankbarkeit war den Mitarbeitenden anzusehen, dass sich endlich wieder eine Touristengruppe auf den Weg gemacht hat. 2 Jahre Pandemie hinterließen sichtlich ihre wirtschaftlichen Spuren.

Nun ging es für uns nach Bethlehem, in den Geburtsort von Jesus. Wieder hatten wir das Privileg, dass wir die Geburtskirche fast für uns allein hatten und sie intensiv besichtigen konnten. Sie ist die älteste Kirche der Welt und auch in der Geburtsgrotte hatten wir viel Zeit für uns. Genug um gemeinsam die erste Strophe von „Stern über Bethlehem“ anzustimmen.

Abschließend hatten wir in Bethlehem noch ein orientalisches Mahl in einem Restaurant, in dem wir einen ganzen Tisch voller Falafel, Brot, Salat und Hummus genießen konnten.

Den restlichen Nachmittag brauchten wir um uns aufzuwärmen. Nun gab es eine stimmungsvolle Andacht von Farina und wieder eine Tagebuchzeit.

Einige von uns werden jetzt noch das Nachtleben Jerusalems erkunden und die anderen lassen den Abend im Hotel gemeinsam ausklingen.

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Fotos: Annika

Stadtrundgang auf den Spuren Jesu

Um 9.00 starten wir unseren ersten Reisetag in Jerusalem. Auf dem Plan stand ein ausführlicher Stadtrundgang auf den Spuren Jesu. Start war auf dem Ölberg, von dort ging es zur Tränenkirche Dominus Flevit. Hier hörten dort die Zeilen aus Lukas 19, 41-48. Jesus steht an dieser Stellle etwas unterhalb des Ölberg, blickt auf Jerusalem und weint. Der Architekt gab der Kirche deshalb die Form einer Träne.

Unser Weg führte vom Ölberg weiter hinab zum Garten Gethsemane. Wir waren erstaunt wie klein dieser Garten doch ist. Direkt daneben ist die Kirche der Nationen. Nach dem ersten Weltkrieg haben verschiedene Nationen diese Kirche errichtet als Zeichen der Hoffnung. Diese ist bewusst dunkel gehalten und trägt den Namen Todesangstbasilika.

Weiter durch das Kidrontal ging unser Weg über unzählige Stufen hinauf in die Altstadt von Jerusalem, wo wir die Geschichte der Tempelwand hörten.

Durch eine Sicherheitskontrolle trennte sich die Gruppe an der Klagemauer in Frauen und Männer. Wir beobachteten die Gläubigen und notierten uns gedanklich Fragen, die wir im Anschluss mit unserem Reiseleiter Uriel diskutierten: Warum gehen die Gläubigen rückwärts, warum stecken sie Zettel in die Wand und werden sie auch wieder rausgenommen und warum müssen Männer eine Kopfbedeckung tragen.

Unser Weg ging weiter auf der Via Dolorosa „schmerzhafter Weg“. Dieser Weg empfindet den Leidensweg Jesu. Von der Verurteilung, über das Kreuz, was im auferlegt wurde, bis hin zur Kreuzigung.

Auf dem Berg Golgota. An Dieser Stelle steht die Grabeskirche. Normalerweise in der Passionszeit ein absolut überfüllter Ort, jedoch lässt die Pandemie und auch der Krieg in der Ukraine zur Zeit viel weniger Gläubige reisen. Bevor die Grabeskirche von uns besucht wurde, war Zeit für einen Falafeldöner in der Altstadt.

Die Grabeskirche wird von verschiedenen Konfessionen als heiligster Ort genutzt. Das führt zum Beispiel dazu, dass eine Treppe der griechisch-ortodoxen Kirche gehört und gepflegt und ein anderer Ort von der koptischen Kirche. Wir lernten, dass auch römisch-katholisch, armenisch und äthiopisch Religionen da sind. So leben beispielsweise äthiopische Mönche auf dem Dach der Grabeskirche.

Auch in die Grabeskammer konnten wir ohne stundenlange Wartezeit reingehen. Für uns alle ein spannender Moment der Stille und auch Enge. Natürlich waren wir auch in der protestantischen Erlöserkirche – diese wirkte eher schlicht.

Weiter ging es zum Raum des letzten Abendmahls, der gleichzeitig ein heiliger Ort für drei Religionen ist. Im Keller ist das Grab des Königs David. Ob er da wirklich beigesetzt wurde, bleibt zu hinterfragen. An dieser Stelle bauten die Juden eine Synagoge. In der ersten Etage ist dann für die Christen der Ort des letzten Abendmahls. Wusstet ihr, dass Jesus gar nicht an einem Tisch mit Stühlen saß? Tja, Tobi fiel auf die Fangfrage nicht rein. Tische und Stühle kamen geschichtlich erst später.

Auf dem Dach haben die Muslime eine Moschee gebaut, da König David als Prophet für die Muslime verehrt wurde.

Zum Abschluss ging es noch mal hinauf zum Zionstor. Das Tor führt zur Altstadt. Beeindruckend und bedrückend waren die unzähligen Einschusslöcher, die durch den Palästinakrieg entstanden sind.

Nach vielen Schritten und unzähligen Treppenstufen freuten wir uns auf den Bus, der uns zum Hotel brachte. Ein Tag voller Eindrücke und Geschichten rund um Jesus geht zu Ende.

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Fotos: Annika

Angekommen.

Froh, dass alle 18 Teilnehmenden gesund und munter in Hamburg angekommen sind, warteten wir auf den Bus. Dieser kam pünktlich um 2.00 Uhr und brachte uns sicher nach Kopenhagen – inklusive 45min Fährfahrt und Sonnenaufgang in Dänemark. Nun heißt es mal wieder warten. Um 11.20 geht es weiter nach Istanbul. Genug Zeit für einen Kaffee und ein kleines Frühstück. Die Stimmung in der Gruppe ist müde aber super.

Noch 10 min bis zum Check in. Hoffentlich sind die Koffer nicht zu schwer …

… Wir haben es geschafft! Müde, aber glücklich, sind wir heute Abend in Tel Aviv gelandet. Das weitere Umsteigen von Istanbul nach Tel Aviv hat gut geklappt und nach einem weiteren PCR-Test für die ganze Gruppe am Flughafen in Israel ging es dann endlich mit unserem Reiseführer Uriel und dem Reisebus nach Jerusalem. Jetzt heißt es erst einmal schlafen gehen, ausruhen und morgen Früh dann direkt mit neuer Energie Jerusalem erkunden.

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Foto: Annika