Projektförderung in Verantwortung junger Menschen

Wer kann und sollte über Projektgelder für Projekte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene besser entscheiden als sie selbst?

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wollen mehr als nur einen Platz in Kirche zugewiesen bekommen. Sie wollen gestalten, mitbestimmen und ausprobieren was Kirche alles kann.
Gesellschaftliche Themen, die den jungen Menschen auf der Seele brennen, wie Klimawandel aufkommender Rechtspopulismus oder die Sorge um eine instabile Welt, in der Kriege keine Seltenheit mehr sind, sollen auch Themen von Kirche sein. Junge Menschen wollen gemeinsam mit Kirche eine Haltung entwickeln und Projekte ausprobieren.

Es ist schon fast eine Tradition, dass an Ostern in den Gemeinden der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg eine landesweite Kollekte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen gesammelt wird. Viele Menschen unterstützen mit ihrer Kollekte die Projektarbeit in der oldenburgischen Kirche.

„Darum ist es ein konsequenter Schritt, die Entscheidung über die Verwendung dieser Mittel in die Hände der Menschen zu legen, für die sie bestimmt sind“, sagt Farina Köpke, die das neue Vergabegremium ohne Stimmrecht berät.

Das FIPs Vergabegremium besteht aus jungen Menschen der in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg aktiven Jugendverbände. Die Mitglieder werden durch die Jugendkammer der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg berufen und das Gremium wird vom Landesjugendpfarramt beraten.

FIPs steht für die Förderung innovativer Projekte in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. In den vergangenen Monaten hat sich das Vergabegremium intensiv mit Förderkriterien beschäftigt und ein digitales Antragswesen auf den Weg gebracht.

Gefördert werden Maßnahmen, die innovative Formen kirchlicher Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen beinhalten. Ein Fokus wird darauf gelegt, dass Projekte von Ehrenamtlichen vorbereitet und durchgeführt werden.

Auf der Website www.fips-oldenburg.de finden sich neben den Vergabekriterien und dem Antragsformular auch Informationen über das Vergabegremium und perspektivisch eine Übersicht geförderter Projekte.

Alltags-WG, ein „Rudel auf Zeit“

Einfach mal zu Hause raus kommen, mit anderen jungen Menschen zusammen leben, um kurz vor 21 Uhr merken, dass es kein Obst mehr für die Schulverpflegung am nächsten Tag gibt und noch schnell zum Supermarkt fahren, morgens erst Mal den nervtötenden Wecker der gerade duschenden Mitbewohnerin suchen und zum Schweigen bringen, heute entscheiden wer morgen kocht und wer wann dafür einkauft und ansonsten die Strandnähe, den Sonnenschein und das stundenlange Kartenspielen und Schnacken am Abend genießen…

Das war die erste Woche der Alltags-WG der Evangelischen Jugend Oldenburg im Kirchenkreis Wesermarsch. Als Herberge diente das aktuell leer stehende Pfarrhaus in Hammelwarden. Von hier aus starteten alle 11 Jugendlichen/junge Erwachsenen am Morgen zur Schule oder zur Arbeit. Am Nachmittag traf man sich dann wieder, erledigte Hausarbeit und Hausaufgaben oder spielte Wikingerschach vorm Gemeindehaus.

Alle WG-Bewohner*innen sind seit einiger Zeit in der Evangelischen Jugend aktiv. Sie investieren ihre Freizeit in Aktionen und Projekte für Kinder und Jugendliche. Die 16 bis 24Jährigen haben diese Woche, die in ihrem Alltag stattfand und doch kein bißchen alltäglich war, intensiv genossen. Sie konnten solidarische Gemeinschaft erleben und gestalten, jenseits von aktivem Ehrenamt.

Eine Woche voll neuer Energie, die so unglaublich gut tat, dass 7 WG-Bewohner*innen ihren Aufenthalt spontan um eine Woche verlängert haben. Wenn es schön ist… bleibt man am Besten!

Ein großer Dank geht raus an den Gemeindekirchenrat, der dieses Vorhaben unterstützt und das Haus den Jugendlichen dafür zur Verfügung stellt.

Ein Bericht des Kreisjugenddienst Wesermarsch.

Das Projekt Alltags-WG wurde gefördert aus Mitteln der landesweiten Kollekte für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.