Die Orte Jesu wirken
Nach einer angenehmen ersten Nacht in der neuen Unterkunft starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück mit Blick auf den See Genezareth in den Tag. Unser erstes Ziel war der Berg Arbel. Nach den Erzählungen von Flavious Josephus sollen sich Gegner von König Herodes dort in Höhlen in den Felsklippen vor den Soldaten versteckt haben. Der Berg ist 181 Meter über Normalnull. Nachdem wir gemeinsam auf den Berg gegangen sind, um von dort aus einen wunderbaren Blick über die naheliegenden Dörfer und Städte Jesu Wirken genießen zu können, trennte sich die Gruppe.
Ein Großteil kletterte mutig mit unserem Reiseführer die Felsklippen herab. Dies war sicherlich nichts für Personen mit Höhenangst und schwachen Nerven. Der andere Teil kam der Gruppe mit dem Reisebus am Fuße des Berges wieder entgegen. Die Meinung der Bergsteiger*innen war eindeutig. Es war ereignisreich, einzigartig, atemberaubend, abenteuerlich und unvergesslich.
Danach ging es weiter nach Kapernaum, der Ort an dem Jesus, nachdem er in Bethlehem geboren wurde und als Kind in Nazareth aufwuchs, lebte und wirkte. Dort gab es wieder viel zu sehen und zu lernen. Nach einer kurzen Ablenkung durch den Klippschliefer sahen wir eine Synagoge mit römischen Innschriften, in der Jesus bereits gewirkt haben soll. Direkt daneben soll auch Petrus in seinem Haus gelebt haben. In diesem Haus soll die Heilung des Gelähmten stattgefunden haben. Dazu haben wir gelernt, dass sich im Lukasevangelium in dieser Geschichte wohl ein Fehler eingeschlichen hat. Es wird davon berichtet, dass Dachziegel entfernt wurden, um den Gelähmten hereinzuheben. Eigentlich hatte das Haus jedoch ein Strohdach. Es konnte von Archäolog*innen keine Überreste von Dachziegeln gefunden werden und in der Gegend waren Strohdächer ohnehin weit verbreitet.
Im Anschluss daran waren wir noch bei der Brotvermerhungskirche Tabgha am See Genezareth, an der Jesus 5 Brote und 2 Fische mit 5000 Menschen teilte und dennoch alle satt wurden und sogar noch was überblieb. Weiter ging es nun zum Berg der Seligpreisungen. Gerade momentan mit unserem Motto: „Selig sind, die Frieden stiften“ ein sehr besonderer Moment. Hier soll die Bergpredigt von Jesus stattgefunden haben, die wir heute auf dem Berg von unserem Reiseführer hörten. Und wie findet man heraus, dass das wirklich hier stattfand? Akustiker*innen der Uni Washington nahmen Hörproben rund um den See Genezareth und fanden heraus, dass auf diesem Berg die Akustik am besten ist. Dort wäre es also am wahrscheinlichsten gewesen, dass so viele Menschen Jesus Predigt verstehen konnten.
Kurz zum Ende unserer Tour ging es an die Taufstelle des Jordans. Johannes der Täufer soll hier Jesus getauft haben. Eine wahre Pilgerstätte, so konnten wir Gruppen zum Beispiel aus Mexiko und den USA beobachten, die dort eine Zeremonie zur Tauferinnerung durchgeführt haben, vielleicht ließen sich dort auch einige zum ersten Mal taufen. Wir füllten uns in Trinkflaschen etwas Jordanwasser ab und hoffen, dass es den Flug nach Hause überlebt.
Ganz zum Schluss unserer Tour gab es noch ein kulinarisches Highlight. Medjoul Datteln direkt von der Dattelplantage, ein köstlicher, süßer Genuss. In dem kleinen Geschäft neben der Plantage gab es Zeit Gewürze, Honig und andere Leckereien einzukaufen.
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