„Ich bin für dich da! – Ja, das bin ich!“

Am 10. und 11. März fand das Peer-to-Peer Seelsorge Seminar in Kooperation mit dem Landesjugendpfarramt Hannover statt. Dafür konnten wir mit Marco Kosziollek einen erfahrenen Referenten gewinnen, der mit uns in den eineinhalb Tagen Seminar die Grundlagen der Seelsorge und der Gesprächsführung erarbeitet hat. Anlass für das Angebot, das nun zum zweiten Mal in Oldenburg stattfinden konnte, waren vermehrte Anfragen von Ehrenamtlichen aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Björn Kraemer, Bildungsreferent im Landesjugendpfarramt Oldenburg, der das Seminar begleitete, meint dazu: „Unsere Teilnehmenden kommen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und bringen ihre individuellen Herausforderungen aus ihren Lebenswelten mit zu uns. Seien es Probleme zu Hause, in der Schule, der Ausbildung oder in Beziehungen. Darauf müssen unsere Ehrenamtlichen gut vorbereitet sein.“

Und so starteten wir, trotz einer Menge Schneegestöber, am Freitag mit 12 Teilnehmer*innen aus den Kirchenkreisen der Oldenburgischen Kirche und sogar Teilnehmenden, die aus Verden und Hameln angereist waren, in unser Seminar. Nach einem ersten Kennenlernen nahm Marco uns mit dahin, wo wir Seelsorge unter uns Ehrenamtlichen brauchen: In allen vielfältigen Bereichen unseres Engagements in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Was mache ich eigentlich, wenn ein Konfi total abseits sitzt und ich das Gespräch suchen möchte?“ fragte eine Teilnehmerin gleich zum Anfang. „Ich wüsste da jetzt nicht, wie ich an solch eine Situation herangehe.“ Wichtig beim Thema Seelsorge, das wurde uns zu Anfang schon schnell klar, ist das Wissen um die eigenen Möglichkeiten und Grenzen und die Fähigkeit, das, was man selbst schon erlebt hat, gut zu reflektieren. Daher begannen wir zunächst bei uns selbst zu schauen, was uns in schwierigen Situationen als Hilfe von anderen gutgetan hat, was aber auch eher nicht. Zudem erkannten wir, dass sich Personen, die Rat suchen, nicht nur durch Worte ausdrücken. Hier gilt es viele Anzeichen sowie versteckte Hinweise gut zu erkennen.

Am Samstag wurde es für uns praktisch: Marco hatte einige Übungen für uns dabei, sodass wir uns zum Beispiel schauspielerisch in der Gefühlswelt ausprobieren konnten. Ein Schwerpunkt lag an diesem Tag auf der Gesprächsführung. Wie beginne ich ein Gespräch? Welche Haltung nehme ich innerhalb eines Gesprächs ein, wenn eine Person bei mir Rat sucht? Wie begegne ich Menschen, die meine Unterstützung suchen? Woran merke ich, dass das Gespräch (erstmal) zu Ende ist? – um nur ein paar Leitfragen zu benennen. Neben einer Menge Theorie, hatten wir immer wieder die Möglichkeit alles sofort in kleineren Gruppen auszuprobieren. So erarbeiteten wir neben guten Rahmenbedingungen für ein Gespräch ebenso Fragetechniken, die sich direkt anwenden ließen. „Die Arbeit in der Gruppe war super! Es hat Spaß gemacht so locker daran zu arbeiten und trotzdem ernsthaft etwas zu lernen.“ spiegelte ein Teilnehmer schon im Laufe des Tages zurück.

Bei strahlendem Sonnenschein verabschiedeten wir uns wieder voneinander und konnten mit neuen Eindrücken und viel Gelerntem wieder zurück in unsere ehrenamtlichen Bezüge gehen. An dieser Stelle sagen wir nochmal DANKE an Marco für dein Engagement und DANKE an alle, die dabei waren! Lasst uns füreinander da sein… und bleiben!

Björn Kraemer
Ehrenamtsmanagement, Kindeswohl und Prävention sexualisierter Gewalt | Mehr Beiträge anzeigen

Ich bin Bildungsreferent für Ehrenamtsmanagement sowie Kindeswohl und Prävention sexualisierter Gewalt im Landesjugendpfarramt Oldenburg. Du erreichst mich per Mail (bjoern.kraemer@ejo.de), per Telefon (0160 5571470‬) oder auf den Kanälen der Evangelischen Jugend (Moin!App, ejoPRO).