Und auf einmal merkt man was…!

Es gibt sie diese Tage, an denen man im Büro sitzt, oder unterwegs ist, aber an deren Ende man sich fragt: Und was habe ich heute eigentlich wirklich erreicht und bewegt?

Klar, die Arbeitszeit ist vorbei, es gab Zeiten, in denen man im Büro ein paar Dinge abarbeiten konnte, zwischendurch noch kurze Treffen mit Kollegen*innen für Vorbereitungen und Absprachen und dann klappt man den Laptop und dann? Habe ich eigentlich ein Ergebnis meiner heutigen Arbeit?

Aber es gibt sie, die anderen Momente, die mir dann doch immer wieder zeigen, warum diese Arbeit gut und wichtig ist. Ich gebe zu, sie kommen mir so bewusst nicht häufig in den Blick, aber ohne sie würde mir etwas fehlen.

Lange haben wir mit Kollegen*innen aus dem Landesjugendpfarramt, der ejo und den CVJM Landesverbänden Oldenburg und Ostfriesland an dem LEIV Projekt gearbeitet. Wir haben fleißig konzipiert, uns Gedanken gemacht, Dinge bestätigt, Anderes verworfen, ein Jahr ganz abgesagt, aber dann ging es in 2022 endlich los. Das Jahr verlief gut, die Wochenenden waren produktiv und im Dezember konnten wir die Zertifikate an den ersten Jahrgang überreichen. Doch: Was ist aus den Ideen und Projekten der Teilnehmenden geworden, die mit so viel Motivation und Tatendrang entwickelt und an den Start gebracht wurden?

Bei der letzten Hauptamtlichenkonferenz (kurz: HAK) tauchte auf einmal ein Projekt wieder auf: Die LeitE(r)n Schulung – Leitung durch Erwachsene neu gedacht! Was für ein Projekt! Eine Schulung für Erwachsene, die sich innerhalb der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen engagieren, jedoch keine JugendLeiter*innenCard (JuLeiCa) haben, wie bspw. erwachsene Ehrenamtliche oder Pfarrpersonen. Tolle Idee! Eine Ehrenamtliche aus dem Leitungsteam, die am LEIV-Projekt 2022 teilgenommen hat, stellt diese Idee allen Kollegen*innen aus den Kreisjugenddiensten und dem Landesjugendpfarramt vor und bittet um Unterstützung in der Werbung, völlig selbstverständlich und überzeugend.

Und ich sitze in der Runde auf meinem Stuhl, stupse die Kollegin neben mir an und sage: „Ey, da hat sich die Arbeit doch mal wirklich gelohnt oder, wenn man das so erlebt?“ Sie antwortet: „Ja, und toll das auch mal genauso zu spüren.“ Ein Gefühl von Stolz sein überkommt mich, nicht auf mich, sondern auf die Entwicklung, die diese Ehrenamtliche, unter anderem durch LEIV, gemacht hat. Und ja, ein bisschen stolz auf die geleistete Arbeit bin ich auch, wenn ich solche Effekte sehen darf.

Ich möchte mehr solcher Erfolge und Gefühle, ich möchte das mehr im Alltag erleben, auch mal ganz überraschend. Vielleicht geht es euch, die ihr das hier lest genauso.

Von daher: Nehmen wir uns doch ein wenig mehr Offenheit für die Wahrnehmung von solchen Momenten. Ich bin mir sicher daraus lässt sich für uns alle neue Kraft und Motivation schöpfen.

Björn Kraemer
Ehrenamtsmanagement, Kindeswohl und Prävention sexualisierter Gewalt | Mehr Beiträge anzeigen

Ich bin Bildungsreferent für Ehrenamtsmanagement sowie Kindeswohl und Prävention sexualisierter Gewalt im Landesjugendpfarramt Oldenburg. Du erreichst mich per Mail (bjoern.kraemer@ejo.de), per Telefon (0160 5571470‬) oder auf den Kanälen der Evangelischen Jugend (Moin!App, ejoPRO).