Und jetzt?!
Ich darf diese Woche den Blogbeitrag für unsere Website schreiben und sitze hier vor meinem leeren Blatt Papier. Der Cursor blinkt vor sich hin. Es ist Montag, der Montag danach, der Tag danach. Der Tag nach der Bundestagswahl. Und ich bin schockiert über die Zahlen und das Ergebnis.
Zugegebenermaßen hatte ich mich eigentlich drauf gefreut, dass der Wahlkampf mit all seinem Getöse nun vorüber ist, aber ist es jetzt besser? Nein, auf gar keinen Fall ist es das! Die Ergebnisse sind uns allen bekannt, die brauche ich hier nicht wiederholen. Aber mein letztes Fünkchen Hoffnung und Optimismus ist gestern Abend doch arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Mir fehlen schlicht die Worte, ich bin ratlos, weiß nicht, was ich damit nun anfangen soll. Was kann ich persönlich tun? Wo kann ich ein Zeichen setzen, was bewegen?
Wir blicken in unsichere Zeiten, jede*r ganz persönlich natürlich, aber auch gerade für die jungen Menschen in unserem Land. Wo sind die Perspektiven? Was tun wir für die jungen Menschen? Warum ist Bildung junger Menschen im Wahlkampf und in den Programmen so wenig relevant?
Ich glaube wir müssen uns noch stärker für sie einsetzen, sowohl als Institution unserer Oldenburgischen Kirche als auch als Kirche insgesamt sowie persönlich. Was wir jetzt brauchen, ist radikaler Zusammenhalt. Was wir jetzt brauchen, sind Lösungen für unsere gesellschaftlichen Probleme und Menschen, die sich ihnen vernünftig widmen. Wenn wir das jetzt in der Politik und gesamtgesellschaftlich nicht schaffen, dann schaue ich gänzlich ohne Hoffnung und Optimismus auf die nächste Wahl – voraussichtlich 2029. Denn das dann, wenn wir als Demokrat*innen keine Lösungen finden, die extremen Ränder noch stärker werden, dürfte auf der Hand liegen.
Deshalb möchte ich uns als Akteur*innen in der Arbeit mit jungen Menschen und erst recht als Christ*innen jetzt Mut machen und auf das zu besinnen, was uns eigentlich stark macht: Zusammenhalt und gemeinsames Lösen von Problemen. Und christlich gesprochen sei hier an Jesus Christus erinnert, der genau das mit Nächstenliebe bezeichnet. Hass und Ablehnung ist keine Option, das Gegenteil ist das, was wir brauchen!
Und um die Frage vom Anfang zu beantworten: Und jetzt?! Zusammenhalt und Nächstenliebe! Und wie sieht das konkret aus? Genau da müssen gemeinsam ran und daran arbeiten. Viel Zeit haben wir dafür allerdings nicht. Also lasst uns mutig anfangen!

Björn Kraemer
Ich bin Bildungsreferent für Ehrenamtsmanagement sowie Kindeswohl und Prävention sexualisierter Gewalt im Landesjugendpfarramt Oldenburg. Du erreichst mich per Mail (bjoern.kraemer@ejo.de), per Telefon (0160 5571470) oder auf den Kanälen der Evangelischen Jugend (Moin!App, ejoPRO).