Und schon ist das Jahr vorbei…
Sie war, nein noch ist sie, die erste Kollegin im Anerkennungsjahr, die ich ein ganzes Jahr lang als Anleiter begleiten durfte: Laura Kramer. Es war eine großartige Erfahrung, die ich nicht missen möchte und doch war es zunächst auch eine Herausforderung, eine Kollegin, die ihr Studium abgeschlossen hat und nun in den Beruf startet, gut zu begleiten. Doch wie dieses Jahr ganz genau war, kann Laura am besten doch selbst erzählen.
Björn: Laura, wie bist du damals, also vor mehr als einem Jahr mittlerweile, darauf gekommen, dein Integriertes Berufsanerkennungsjahr (so heißt es ja offiziell und abgekürzt IBA) ausgerechnet bei uns hier im Landesjugendpfarramt in Oldenburg zu machen?
Laura: Tatsächlich war das für mich eher ein Zufall als eine bewusste Entscheidung. Nachdem ich mein IBA eigentlich im Ausland machen wollte und das vonseiten der Hochschule aus nicht ging, hatte ich nur noch wenig Zeit, mich damit auseinanderzusetzen, was ich tatsächlich fürs IBA will. Eine Freundin hat mir dann von Oldenburg und dem Laju erzählt und da ich keine Lust auf die Arbeit im Kreisjugenddienst hatte, hat das perfekt gepasst und ich habe es auch bis jetzt keine Sekunde bereut.
Björn: Nach einem Jahr in dieser so vielfältigen und abwechslungsreichen Arbeit: Worauf blickst du besonders gerne zurück, weil es einfach gut war, und an welchen Stellen hast du am Meisten für dich lernen können?
Laura: Eine schwierige Frage. Ich denke, ich habe aus allen Situationen, ob gut oder schlecht, immer etwas lernen und für mich mitnehmen können, das ist ja auch Grundbestandteil unseres Jobs. Besonders gefallen hat mir tatsächlich die Arbeit im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt, auch wenn ich nach wie vor oft frustriert über die Umsetzung und den Mangel an Ressourcen in diesem Bereich bin. Ansonsten durfte ich so viele Einblicke in die verschiedensten Arbeitsbereiche erlangen – von der Freizeit in Taizé und dem Bildungsurlaub auf Baltrum, über das Kennenlernen der Evangelischen Jugend Oldenburg (ejo) oder die ganzen Einzelprojekte, die ich betreuen durfte. Ich denke aber, am meisten hat mir dabei gefallen, wie viele tolle Menschen ich in diesem Jahr kennenlernen durfte und wie die Zusammenarbeit mit allen abgelaufen ist. Mehr Herzlichkeit und Offenheit hätte ich mir nicht wünschen können.
Björn: Was möchtest du dem Team des Landesjugendpfarramts und den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Verbänden gerne mitgeben?
Laura: Ich glaube, wichtig ist, dass wir alle mal aufhören, uns über alles und jeden Gedanken zu machen. Klar liegt in unserer Arbeit auch eine Verantwortung und es geht nicht nur um uns selbst und dass wir Spaß haben, aber ich glaube, manchmal können wir auch einfach mal hinnehmen, was gerade passiert, und das Beste daraus zu machen bzw. überhaupt was machen. Vor allem könnten wir dankbarer für Fehler sein, denn wie sollten wir uns sonst verbessern oder wissen, was cool ist und funktioniert, wenn wir es nicht mal ausprobieren? Gerade durch die Angst vor Fehlern schränken wir uns extrem ein, weil wir häufig nur in dem Rahmen agieren, der uns bekannt ist und den wir auf seine Mängel hin abschätzen können. Das ist doch Blödsinn, wenn wir in einer Welt leben, die sich ständig verändert und an die wir uns anpassen wollen.
Björn: Leider bleibst du nicht im Landesjugendpfarramt, was du ja bereits früh für dich entschieden hast. Wo zieht es dich nun hin und gibt es schon Pläne für die kommende Zeit?
Laura: Einen großen Plan für mich gibt es nicht, nein. Ich habe Lust darauf, noch weiter zu studieren und noch mehr lernen zu dürfen, wie ich diesen Job gut ausfüllen kann. Dazwischen bin ich natürlich unverbesserlich und will noch mehr von der Welt sehen. Als nächstes geht es für mich als Kinder- und Jugendanimateurin aufs Kreuzfahrtschiff und dann hoffentlich im Frühjahr für einen Master nach Skandinavien. Aber mal schauen, was kommt – man muss ja auch ein bisschen im Moment entscheiden.
Björn: Liebe Laura, vielen Dank, dass du dir kurz Zeit genommen hast, diese Fragen zu beantworten. Wir im Team des Landesjugendpfarramts und im ganzen Arbeitsfeld der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wünschen dir alles erdenklich Gute auf deinem Weg und natürlich Gottes reichen Segen.