Von einer Party mit Ehrungen
Heute, am 26. Januar, feiern die Australier*innen ihren Nationalfeiertag! Es ist ordentlich was los im Land: Festivals, Konzerte, große Grillfeste und Feuerwerke, bestimmt auch am berühmten Opernhaus von Sydney. Selbst eine traditionelle Segelregatta ist an diesem Tag angesetzt, in der seit 1837 in verschiedenen Klassen um die Wette gefahren wird.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nicht für alle Australier*innen dieser Tag wirklich ein Feiertag ist. Die Aborigines bspw. bezeichnen diesen Tag eher als „invasion day“ oder „survival day“, also als den Tag, an dem die britischen Einwanderer*innen das Land besetzten.
Für viele von uns ist oder war Australien ein Sehnsuchtsort. Bestimmt kennt jede*r den*die ein oder andere*n, der*die von Australien träumt, sei es von einer Reise, Urlaub oder auch work & travel nach der Schule, der Ausbildung oder dem Studium. Es ist das andere Ende der Welt, viel weiter weg geht nicht.
Aber warum erzähle ich das?
Am Nationalfeiertag in Australien gibt es auch eine Veranstaltung mit Ehrungen und nein, damit sind nicht die Sieger*innen der Regatta gemeint, sondern Menschen, die besonderen Dienst für das Land geleistet haben. Darunter sind viele, die sich freiwillig und ehrenamtlich einbringen. Das, muss ich sagen, finde ich toll! Ehrungen für Menschen an einem solch besonderen Tag für das Land, bei der viele hochrangige Menschen aus Politik und Gesellschaft andere für ihren Einsatz würdigen.
Ehrlich gesagt: Das kommt mir manchmal in unserer Gesellschaft ein wenig zu kurz. Besonders in der Corona-Zeit hat die Wertschätzung gegenüber dem ehrenamtlichen Engagement vieler Menschen abgenommen. Warum? – Das vermag ich nicht zu sagen, aber ich wünsche mir, dass wir das wahrnehmen und für uns wieder verändern. Die Gesellschaft lebt vom freiwilligen Engagement ihrer Mitglieder, nur so kann gesellschaftliches Leben stabil stattfinden. Und wir in unseren kirchlichen Jugendverbänden wissen das genau: Ohne ehrenamtliches Engagement gibt es keine Arbeit innerhalb der Verbände!
Daher wünsche ich mir, dass wir das Engagement wieder mehr feiern, es prominenter nach außen zeigen und unseren Ehrenamtlichen Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringen. Nein, es muss nicht am 3. Oktober sein, aber vielleicht gibt es ja die ein oder andere Party, bei der wir Ehrenamtliche nochmal besonders in Fokus nehmen.
Lasst euren Ideen doch mal freien Lauf!
Björn Kraemer
Ich bin Bildungsreferent für Ehrenamtsmanagement sowie Kindeswohl und Prävention sexualisierter Gewalt im Landesjugendpfarramt Oldenburg. Du erreichst mich per Mail (bjoern.kraemer@ejo.de), per Telefon (0160 5571470) oder auf den Kanälen der Evangelischen Jugend (Moin!App, ejoPRO).
