Warten und hoffen – Landesjugendringvollversammlung tagt in Hannover
Am 25. März 23 war die Vollversammlung des Landesjugendrings Niedersachsen in Hannover. 61 Delegierte aus Verbänden darunter das THW-Jugend, Jugendrotkreuz, DGB Jugend, Janun und viele mehr kommen für einen Tag zusammen um Anträge für ein jugendrechtes Niedersachsen zu diskutieren und abzuschließen. Als Delegierte der AEJN (Arbeitsgemeinschaft der Ev. Jugend in Niedersachsen) durfte ich auch dabei sein.
Wahlen gehören natürlich immer dazu und Grußworte aus der Politik.
Diesmal war Sozialminister Dr. Andreas Philippi da. Das politische Personalkarussel drehte sich, als Boris Pistorius neuer Bundesverteidigungsminister wurde und in Niedersachsen sein Amt des Innenministers an Daniele Behrends übergab. Einige haben sie im letzten Jahr bei verschiedenen Veranstaltungen wie beispielsweise den Feierabendgesprächen kennengelernt.
Nun also ein Wechsel an der Spitze an dem für uns wichtigsten Ministerium. Und warum erwähne ich das? Mit so einem Wechsel verändert sich auch der politische Style, der jugendpolitische Lobbyismus und auch eventuelle Vorhaben. So sagte Ministerin Behrends noch bei den Feierabendgesprächen im September 2022, die einige Ehrenamtliche aus der ejo zusammen mit der AEJN organisierten: Auch im nächsten wird es ein Förderprogramm wie „Startklar“ geben, so dass Freizeitmaßnahmen gut durchgeführt werden können.
Nach Monaten des Wartens und auch Hoffens kam für mich beim Grußwort des Ministers die bittere Ernüchterung. Zwar solle Startklar zukünftig verstetigt werden, sprich ein fester Bestandteil des niedersächsischen Haushalts werden, aber wann und in welcher Höhe steht leider nicht fest.
Nach den Grußworten war Zeit für Fragen.
Eine Ehrenamtliche von der Jugendfeuerwehr meldetet sich. Sie erzählte berührend wie wertvoll Freizeiten und Schulungen in ihrem Verband sind. Sie sind das Herzstück der Jugendverbandsarbeit. Nicken von vielen Beteiligten im Raum.
Bereits zu Beginn der Vollversammlung tauschten wir uns verbandsübergreifend über den eigenen, schönsten Jugendverbandsmoment aus. Ich unterhielt mich mit einer Ehrenamtlichen vom Bund der katholischen Jugend und auch ihre Augen leuchteten als sie von Juleica Schulungen und Freizeiten sprach.
Doch zurück zur Ehrenamtlichen der Jugendfeuerwehr. Sie erzählte Minister Phillippi nicht ohne Grund vom Herzstück der Jugendverbandsarbeit. Freizeiten und Schulungen sind in diesem Jahr durch steigende Energiepreise und die derzeitige Inflation kaum umzusetzen. Die Preissteigerungen können nicht an die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einfach so weiter gegeben werden. Schon jetzt ist jedes 5. Kind von Armut bedroht.
Gerade kleinere Verbände sagen bereits Zeltlager und Freizeiten für den Sommer ab.
Sozialminister Philippi versprach noch einmal die Prüfung ob noch etwas für dieses Jahr Zitat: „in meiner Schatulle“ drin ist, doch ich bezweifle, dass in diesem Jahr die Förderung von Jugendbildungsstätten, sowie Freizeiten und Schulungen in den Blick genommen wird.
Umso wichtiger ist das Einbringen der Jugendverbände in die derzeitige Novellierung des Jugendförderungsgesetzes.
Jugendpolitik bedeutet für mich zusammen mit dem Landesjugendring und den Verbänden immer wieder Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen die Herzstücke Jugendverbandsarbeit vor Augen zu führen, damit viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene die Chance kommen, Erinnerungen an Freizeiten und Schulungen zu sammeln, die sie auch nach Jahren zum Strahlen bringen.
Farina Köpke
Ich bin Bildungsreferentin im Landesjugendpfarramt Oldenburg und pädagogische Leiterin des Landesjugendpfarramts. Du erreichst mich per Mail (farina.koepke@ejo.de), per Telefon (01754358127) oder auf den Kanälen der Evangelischen Jugend (Moin!App, ejoPRO).