Stadtrundgang auf den Spuren Jesu

Um 9.00 starten wir unseren ersten Reisetag in Jerusalem. Auf dem Plan stand ein ausführlicher Stadtrundgang auf den Spuren Jesu. Start war auf dem Ölberg, von dort ging es zur Tränenkirche Dominus Flevit. Hier hörten dort die Zeilen aus Lukas 19, 41-48. Jesus steht an dieser Stellle etwas unterhalb des Ölberg, blickt auf Jerusalem und weint. Der Architekt gab der Kirche deshalb die Form einer Träne.

Unser Weg führte vom Ölberg weiter hinab zum Garten Gethsemane. Wir waren erstaunt wie klein dieser Garten doch ist. Direkt daneben ist die Kirche der Nationen. Nach dem ersten Weltkrieg haben verschiedene Nationen diese Kirche errichtet als Zeichen der Hoffnung. Diese ist bewusst dunkel gehalten und trägt den Namen Todesangstbasilika.

Weiter durch das Kidrontal ging unser Weg über unzählige Stufen hinauf in die Altstadt von Jerusalem, wo wir die Geschichte der Tempelwand hörten.

Durch eine Sicherheitskontrolle trennte sich die Gruppe an der Klagemauer in Frauen und Männer. Wir beobachteten die Gläubigen und notierten uns gedanklich Fragen, die wir im Anschluss mit unserem Reiseleiter Uriel diskutierten: Warum gehen die Gläubigen rückwärts, warum stecken sie Zettel in die Wand und werden sie auch wieder rausgenommen und warum müssen Männer eine Kopfbedeckung tragen.

Unser Weg ging weiter auf der Via Dolorosa „schmerzhafter Weg“. Dieser Weg empfindet den Leidensweg Jesu. Von der Verurteilung, über das Kreuz, was im auferlegt wurde, bis hin zur Kreuzigung.

Auf dem Berg Golgota. An Dieser Stelle steht die Grabeskirche. Normalerweise in der Passionszeit ein absolut überfüllter Ort, jedoch lässt die Pandemie und auch der Krieg in der Ukraine zur Zeit viel weniger Gläubige reisen. Bevor die Grabeskirche von uns besucht wurde, war Zeit für einen Falafeldöner in der Altstadt.

Die Grabeskirche wird von verschiedenen Konfessionen als heiligster Ort genutzt. Das führt zum Beispiel dazu, dass eine Treppe der griechisch-ortodoxen Kirche gehört und gepflegt und ein anderer Ort von der koptischen Kirche. Wir lernten, dass auch römisch-katholisch, armenisch und äthiopisch Religionen da sind. So leben beispielsweise äthiopische Mönche auf dem Dach der Grabeskirche.

Auch in die Grabeskammer konnten wir ohne stundenlange Wartezeit reingehen. Für uns alle ein spannender Moment der Stille und auch Enge. Natürlich waren wir auch in der protestantischen Erlöserkirche – diese wirkte eher schlicht.

Weiter ging es zum Raum des letzten Abendmahls, der gleichzeitig ein heiliger Ort für drei Religionen ist. Im Keller ist das Grab des Königs David. Ob er da wirklich beigesetzt wurde, bleibt zu hinterfragen. An dieser Stelle bauten die Juden eine Synagoge. In der ersten Etage ist dann für die Christen der Ort des letzten Abendmahls. Wusstet ihr, dass Jesus gar nicht an einem Tisch mit Stühlen saß? Tja, Tobi fiel auf die Fangfrage nicht rein. Tische und Stühle kamen geschichtlich erst später.

Auf dem Dach haben die Muslime eine Moschee gebaut, da König David als Prophet für die Muslime verehrt wurde.

Zum Abschluss ging es noch mal hinauf zum Zionstor. Das Tor führt zur Altstadt. Beeindruckend und bedrückend waren die unzähligen Einschusslöcher, die durch den Palästinakrieg entstanden sind.

Nach vielen Schritten und unzähligen Treppenstufen freuten wir uns auf den Bus, der uns zum Hotel brachte. Ein Tag voller Eindrücke und Geschichten rund um Jesus geht zu Ende.

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Fotos: Annika