Martin von Tours – Eine Legende als Vorbild für die kalte Jahreszeit

Diese Woche Montag – am 11. November – wurde nicht nur die Karneval- bzw. Faschingsaison eingeläutet, sondern es war auch Martinstag. In vielen Orten gab es Laternenumzüge für Kinder. In manchen Regionen gingen die Kinder auch mit ihren Laternen von Haus zu Haus, sangen Lieder und bekamen Süßigkeiten. Diese Traditionen haben ihren Ursprung in der christlichen Legende von Martin von Tours, auch St. Martin genannt.

Martin war der Legende nach ein Offizier im Römischen Reich. Eines Tages war er im Auftrag des Kaisers mit einer Truppe Soldaten zu Pferden unterwegs. Es war ein sehr kalter Tag im Winter. Martin frohr, er bedeckte sich mit einem warmen Umhang.
Kurz vor dem Ziel seiner Reise, an einem Stadttor, fiel ihm ein Mann auf. Fast nackt hockte er am Boden. Und das bei dieser Kälte! Doch die Leute drängten sich einfach an ihm vorbei und interessierten sich gar nicht für ihn.
Kurz entschlossen hielt Martin bei dem Mann an. Was sollte er nur machen? Ihm war ja auch kalt, aber er konnte den Mann nicht frieren lassen. Er zog seinen Umhang aus. Dann zog er sein Schwert. Martin schlug zu und teilte seinen Mantel in zwei Hälften. Die abgeschnittene Hälfte reichte er dem Mann.

Wenn ich die Geschichte von Martin höre, muss ich an eine Stelle aus der Bibel denken. Im Evangelium nach Matthäus steht: Ich war nackt, und ihr habt mir Kleider gegeben. Martin hat genau das gemacht. Er hat einem Mann, der nur wenig Kleidung hatte, der gefroren hat, Kleidung gegeben. Er hat seinen eigenen Umhang geteilt mit jemandem, der wenig hatte.
Diese biblische Botschaft ist eine Aufforderung an uns alle. Gerade jetzt, in dieser kalten Jahreszeit. Vielleicht hast du noch ein paar alte Pullover oder Jacken im Schrank, die du sowieso nicht mehr trägst? Spende sie an Bedürftige. Vielleicht gibt es auch eine Person in deiner Nachbarschaft, die nicht viel Geld hat? Frag sie, ob du ihr eine warme Mahlzeit vorbeibringen kannst.

Aber es muss auch nicht immer was Großes sein. Kinder gehen in diesen Tagen mit Laternen durch die Straßen, um Licht in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Das kannst du auch. Manchmal reicht auch schon ein freundliches Lächeln oder eine kleine Aufmerksamkeit. Lasst uns die Leute um uns herum nicht aus dem Blick verlieren, besonders jetzt, wo es draußen kalt und dunkel ist.

Passion und Ostern mit Kindern feiern

Was gehört zu einem guten Osterfest unbedingt dazu? Wie soll ich Kindern erklären, was an Ostern passiert ist? Wie kann ich mit Kindern über das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu sprechen?

Ostern wird in den Familien sehr unterschiedlich gefeiert. Manche Familien feiern gar kein Ostern. Für sie hat das Fest keine Bedeutung oder sie gehören einer anderen Religion. Während wir Ostern feiern, ist im Islam zum Beispiel gerade der Fastenmonat Ramadan. Manche Familien organisieren ein großes Fest mit gutem Essen und die Kinder suchen Ostereier im Garten. In manchen Familien wird vielleicht von Aschermittwoch bis Ostern gefastet, z. B. auf Süßigkeiten. Und manche Familien gehen Ostern in die Kirche, um die Botschaft von der Auferstehung Jesu zu hören.

Für uns Christ*innen gehören Karfreitag und Ostern zu den wichtigsten Feiertagen im Jahr und deshalb sind Passion und Ostern Thema in der Kirche mit Kindern. Aber wie können wir kindgerecht von der Passions- und Ostergeschichte erzählen? Zuerst einmal ist es wichtig, dass wir Erwachsenen uns da keinen Druck machen. Wir müssen nicht auf alles eine Antwort haben und die theologischen Zusammenhänge rund um Karfreitag und Ostern sind für viele Kinder im Detail gar nicht interessant.

Manche Kinder sind traurig, weil Jesus getötet wurde

Kinder finden oft einen emotionalen Zugang zur Passionsgeschichte. Sie sind traurig, weil Jesus getötet wurde und fragen sich, warum er sterben musste, wenn er doch Gottes Sohn war. Manche Kinder haben Mitleid, weil sie sich fragen, wo Jesu Freunde waren, als er am Kreuz starb. Kinder stellen viele Fragen, auf die es häufig keine klare Antwort gibt und die wir auch nicht kennen müssen. Wichtig ist, dass wir die Kinder mit ihren Fragen ernst nehmen und gemeinsam im Gespräch Fragen stellen und Antworten suchen.
Ideen dazu, wie wir mit Kindern über Passion und Ostern sprechen können, findest du auch im Plan für den Kindergottesdienst ab Seite 83.

Und was gehört zu einem guten Osterfest? Alles, was euch Freude macht, denn Ostern ist das Fest der Freude. Wenn ihr in der Passionszeit Kreuze gebastelt habt, dekoriert sie bunten Blumen und anderen schönen Dingen, denn die Freude über die Auferstehung Jesu ist größer als der Tod. Veranstaltet in eurer Gemeinde ein Osterfrühstück für Familien oder malt gemeinsam bunte Ostereier an. Vielleicht mit christlichen Motiven? Oder veranstaltet eine große Osterparty auf einem Spielplatz in der Nähe. Lasst eurer Kreativität freien Lauf.

Gemeinsam ein Friedensband knüpfen

Am vergangenen Freitag fand ein Seminar-Abend zum Weltgebetstag mit Kindern statt. 17 Ehren- und Hauptamtliche aus verschiedenen Kirchengemeinden haben sich zusammengefunden, um gemeinsam einen Weltgebetstagsgottesdienst für Kinder zu feiern. Im Anschluss wurde viel gebastelt, sich ausgetauscht und auch gemeinsam gegessen.

Dieses Jahr wurde der Weltgebetstag von Frauen aus Palästina vorbereitet. Er steht unter dem Motto „…durch das Band des Friedens“. Es war ein sehr schöner gemeinsamer Abend und die Teams können jetzt Anregungen mit in ihre Kirchengemeinden nehmen.

Vielen Dank an den Vorbereitungskreis und an alle, die an diesem Abend dabei waren.