Geschafft und gleichzeitig: Los geht´s!

Gute drei Monate sind vergangen, seit sich die Gruppe angehender Schulungs-Multiplikator*innen das erste Mal im Ev. Bildungswerk Ammerland in Westerstede getroffen hat. Nun halten alle ihr Zertifikat in den Händen. Dabei ist dies eigentlich erst der Anfang.

Im Januar startete die Ausbildung, initiiert als Kooperationsprojekt von Ev. Erwachsenenbildung (EEB), Landesjugendpfarramt und dem Oberkirchenrat der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg. Junge Ehrenamtliche, aber auch hauptamtlich Mitarbeitende aus dem Nordwesten machten sich auf den Weg mit dem Ziel als Schulungs-Multiplikator*innen eigene Präventionsschulungen gegen sexualisierte Gewalt anzubieten. Es war das erste Mal, dass ein solches Projekt im Raum der Oldenburgischen Kirche auf die Beine gestellt wurde und entsprechend groß waren die Erwartungen und die Vorfreude.

Nach drei erfolgreichen Tagen mit vielfältige Themen aus den Bereichen Prävention und Schutzkonzeptentwicklung sowie vielen Möglichkeiten sich praktisch sowie methodisch auszuprobieren, kann es nun für die motivierten Absolvent*innen losgehen.

Inhaltlich orientierte sich die Ausbildung an den Standards der Ev. Kirche Deutschlands (EKD) nach dem Programm „hinschauen-helfen-handeln“. Die Multiplikator*innen sind alle bei der EKD gelistet, haben Zugriff auf umfangreiche Materialien und sind bestens vorbereitet auf ihre Einsätze für Schulungen. „Bei aller Motivation muss aber immer noch klar sein, dass die Multiplikator*innen nicht verpflichtet sind alle Anfragen zu bearbeiten. Schließlich machen alle diese Aufgabe entweder ehrenamtlich oder on top zu ihrer sonstigen Arbeit“, so Björn Kraemer, Bildungsreferent im Landesjugendpfarramt und Kursleitung. „Die nun gut ausgebildeten Multiplikator*innen werden den Bedarf an Schulungen noch nicht decken können, aber es ist ein Anfang. Wir brauchen viel mehr Leute, die sich diesem Thema annehmen“, macht auch Laura Kramer, Diakonin im Anerkennungsjahr und Co-Leitung des Kurses deutlich.

Die Koordination der Einsätze liegt nun sowohl bei der Beauftragten für Prävention der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg, Pfarrerin Julia Neuschwander, als auch im Landesjugendpfarramt beim zuständigen Bildungsreferenten Björn Kraemer.

Für das kommende Jahr ist bereits der nächste Durchgang des Multiplikator*innen Programms in Planung, sodass nach und nach immer mehr gut ausgebildete Menschen fachlich fundierte Schulungen flächendeckend anbieten können.

Für inhaltliche Nachfragen, Anfragen zu Einsätzen usw. steht das Team für Prävention per Mail unter praevention@kirche-oldenburg.de zur Verfügung.

Stellenausschreibung: Diakon*in (m/w/d) für die Studierendenseelsorge

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg mit ihren 371.700 Mitgliedern in 107 Kirchengemeinden und sechs Kirchenkreisen besetzt zum 1. August 2024 die Stelle Diakon*in (m/w/d) für die Studierendenseelsorge in einer unbefristeten Vollzeitbeschäftigung mit insgesamt 100 v. H (derzeit 38,5 Wochenstunden).

Bewerbungsschluss für die Stelle ist der 12. Mai 2024. Alle Infos findest du in der Stellenausschreibung.

Kirche bei den Menschen – Die „Flusi“ in Hamburg

Zwei Wochen ist mein Kurzurlaub in den Osterferien nun schon wieder her und doch bin ich bei den Überlegungen für diesen Blogbeitrag wieder auf sie gestoßen: Die „Flusi“!

Wie glaube ich jede*r der*die in Hamburg ist, sind auch wir an den Landungsbrücken entlang über den Baumwall in die Speicherstadt gelaufen, immer am Wasser entlang. Und da lag sie dann die „Flusi“, wie sie liebevoll genannt wird.

Die „Flusi“ ist die Flussschifferkirche, die bereits seit 2006 im Binnenhafen liegt. Das Schiff wurde schon Anfang der 50er Jahre in eine Kirche umgebaut und bietet ca. 100 Menschen Platz. Sogar eine Orgel ist mit an Bord. Die ev.-luth. Flusschiffergemeinde ist selbstständig und wird ehrenamtlich geleitet. Neben Flusschiffern gehören ihr auch Menschen aus der Stadt an. Sie wird genutzt für Gottesdienste, Taufen, Trauungen, usw. ist aber auch ein Ort für Kulturveranstaltungen. Die Idee einer Kirche auf dem Wasser ist dabei gar nicht neu. Schon 1747 gab es eine Kirche, auf der Gottesdienste für Seeleute gefeiert wurden.

Warum ich das schreibe: Weil die „Flusi“ ein Motto verfolgt, dass ich begrüße und das auch ich gerne mehr in meine Arbeit und in die Arbeit unserer Kirche insgesamt einbringen würde. Sie orientiert sich an dem Ausspruch Johann Hinrich Wicherns: „Wenn die Menschen nicht zur Kirche kommen, muss die Kirche zu den Menschen gehen.“ Wichern selbst hat 1870 die Binnenschifferseelsorge in Hamburg eingeführt.

Mich hat mein Besuch in Hamburg jedenfalls zum Nachdenken gebracht darüber, wie wir die Kirche in der Gesellschaft gestalten wollen und wie wir das, was die Kirche zu bieten hat wieder näher an die Menschen herantragen können.

Ich glaube nicht, dass wir dafür sofort eine neue „Flusi“ brauchen, aber ich denke schon, dass wir über vielfältige Formen von Kirche nachdenken müssen, die genauso vielfältig sind, wie es auch die Menschen sind.  Und wenn Euch beim Lesen hier schon Gedanken kommen, so wie mir in Hamburg, dann behaltet sie nicht für Euch, sondern gebt sie weiter, bleibt im Austausch und lasst es gemeinsam weiterdenken und weitermachen. Die Kirche ist schließlich für die Menschen da und nicht umgekehrt.

Wer mehr über die „Flusi“ wissen möchte, schaut gerne mal auf der Flussschifferkirchen-Website vorbei.